Schwelmanns Kolumne | Dezember 2019

Schwelmanns Kolumne | Dezember 2019

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Besinnliche Adventszeit

Der Herbst hat Einzug gehalten. Draußen ist es kühl und nass und ein eisiger Wind bläst um unsere Nasen. Auch Schwelmann hat die sommerlichen T-Shirts längst gegen die dicken Pullover getauscht . Ab und zu, wenn die herbstliche Sonne mal den trüben Wolkenhimmel durchbricht, erfreuen wir uns auf Spaziergängen an den herbstlichen Farben der Bäume. Apropos trüb und wolkenverhangen. Genauso muss es nach Schwelmanns Vorstellungen auch in den Köpfen gewisser Zeitgenossen aussehen. Zum Beispiel bei jenen Einfaltspinseln, die eine Tüte mit Schweineköpfen und Füßen an der Baustelle der Schwelmer Moschee ablegten.

Eine mehr als überflüssige Tat, die einen „rechten“ Hintergrund zumindest stark vermuten lassen. Polizei und Staatsschutz ermitteln noch. Natürlich wurde diese schäbige Aktion auch in den sozialen Medien heftig diskutiert. Unfassbarerweise fanden einige Zeitgenossen die Tat gar lustig. Schwelmann und zum Glück die allermeisten Kommentarschreiber konnten darüber so gar nicht lachen. Wie sollte man auch über eine Tat lachen wollen, die Hass und Misstrauen zwischen den Menschen unterschiedlichen Glaubens schüren möchte? Marc Albano-Müller wollte das nicht so stehen lassen. Der bekannte, inzwischen in Hamburg lebende gebürtige Schwelmer, organisierte als Zeichen des friedlichen Miteinander aller Schwelmer einen Schweigemarsch. So machten sich, ausgehend vom Bürgerplatz, rund 60 Schwelmerinnen und Schwelmer auf den Weg zur Baustelle der neuen Moschee der islamischen Ditip-Gemeinde in der Hattinger Straße. Neben Schwelmann haben sich auch Vertreter der evangelischen und katholischen Gemeinde eingereiht. Vor Ort wurden die Gruppe freundlich von Mitgliedern der Ditip-Gemeinde mit heißem Tee empfangen. Als sichtbares Zeichen des Protestes gegen die „Schweineköpfe“ befestigten die Teilnehmer mitgebrachte Blumen am Bauzaun. Schilder mit der Aufschrift „Für ein Schwelm der Menschen“ sollen daran erinnern, wofür die Marschteilnehmer und darüber hinaus die meisten Schwelmer stehen. Ob das auch in die Köpfe der eingangs erwähnten Dummköpfe vorgedrungen ist? Schwelmann hegt da berechtigte Zweifel. Aber das spielt keine Rolle. Viel wichtiger ist es, diesen gefährlichen Zeitgenossen nicht das Feld zu überlassen. Lasst uns aufstehen, laut werden und dagegen halten. Für ein Schwelm der Menschen! Für ein Deutschland der Menschen!

Doch es laufen mehr fragwürdig Menschen herum, als es dem Schwelmann lieb ist. Das beweist der Diebstahl der Uhrzeiger der Schwelmer Christuskirche. Der rechte Turm unseres „Doms“, wie wir Schwelmer unser Wahrzeichen Christuskirche gerne nennen, ist wegen seiner Schieflage und somit notwendigen Stabilisierung eingerüstet wie sein berühmterer Londoner Bruder „Big Ben“. Dieser Umstand animierte wohl diese diebischen Zeitgenossen zu einer waghalsigen und sicher nicht ungefährlichen Aktion. Die Schurken beschlossen das Gerüst zu erklimmen um dann in großer Höhe die vergoldeten Zeiger der Uhren abzumontieren. Kaum zu ertragen, dass dabei zugleich das Uhrwerk zerstört wurde. Der Schaden soll über 20.000 Euro betragen. Die Beute der Zeigerdiebe auf dem Altmetallschwarzmarkt dürfte hingegen bestenfalls einen Bruchteil dieser Summe betragen. Doch genug von all den dummen Taten dummer Menschen. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf angenehmere Dinge! So werden schon in wenigen Tagen die ersten bunten Weihnachtsmärkte ihre Pforten öffnen, die Fenster und Vorgärten mit bunten und blinkenden Lichterketten erstrahlen und die Geschäfte mit tausenden Geschenkideen locken. Das Fest des heiligen Martin, jenes ungarisch-römischen Soldaten, der zum Priester wurde und sein Leben den Armen widmete, haben wir bereits gefeiert. Am 6. Dezember feiern wir mit dem heiligen Nikolaus einen türkischen Bischof. Ebenfalls ein Fest, auf das sich besonders die Kinder freuen. Die Adventszeit gipfelt dann im Fest der Feste, wenn das christliche Abendland den Geburtstag jenes aramäischen Wanderpredigers feiert, den wir Jesus Christus nennen. Das sollten sich all diese Menschen bewusst machen, die sich zwar Christen nennen, aber gleichzeitig so energisch gegen Menschen wettern, die ihre Wurzeln in anderen Ländern haben. Aber wahrscheinlich wissen diese Hetzer zu wenig über unsere Kultur und Geschichte. Die meisten von uns lassen es sich in dieser Zeit, speziell an Weihnachten, gut gehen. Das ist auch richtig so.

Auch Schwelmann freut sich schon auf die Familientreffen mit gutem Essen und leckeren Getränken. Doch sollten wir auch jene Menschen unter uns nicht vergessen, denen es nicht so gut geht. Schwelmann möchte an dieser Stelle deshalb stellvertretend an die Aktion „Freudeschenker“ erinnern. Eine Aktion zu Gunsten der Schwelmer Tafel. Ziel ist es, den weniger gut gestellten Mitmenschen unter uns eine zusätzliche Freude an Weihnachten machen zu können. Traditionell sind auch die Sängerinnen und Sänger der „Nohbern“, dem Chor der Nachbarschaften, wieder für die gute Sache mit ihrer Sammelbüchse unterwegs.

Auf eine schöne, besinnliche und hoffentlich friedliche Zeit. Miteinander!

Euer Schwelmann

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