Schwelmann schlendert ja nun schon einige Jahrzehnte durch die Straßen und Parks seines Heimatdorfes. So war ihm natürlich schon als Kind der Anblick jener jungen in Bronze gegossenen Dame vertraut, die im kleinen Park vor dem Schwelmer Bahnhof im Schatten der prächtigen Rotbuchen auf dem Panzer einer Schildkröte balancierte. Irgendwann im Laufe der Jahrzehnte verschwand jene zeitlos schöne Dame von ihrem angestammten Ort und hinterließ schon rein optisch eine große Lücke im kleinen Park. Wie Schwelmann erst vor gar nicht langer Zeit erfuhr, wurde die von Künstlerhand geschaffene Statue aus Angst vor Metalldieben von städtischen Mitarbeitern entfernt, eingelagert und Vergessen. Vielleicht war es ja die Frage eines Internet-Users eines sozialen Netzwerks „Was ist eigentlich aus dem Bronze-Mädchen geworden?“, die das allgemeine Interesse nach dem Verbleib entfachte. Jedenfalls dauerte es eine Weile bis der Aufenthaltsort der Dame ermittelt wurde. Und irgendwie befand man an höherer Stelle wohl, dass diese schöne Statue besseres verdient hat, als in irgendeinem städtischen Lager zu verstauben.
Und so kam es, dass vor einigen Tagen ein Foto in den lokalen Medien auftauchte, dass unsere Bürgermeisterin Grollmann an der Seite der bronzenen jungen Dame zeigte, die immer noch schön und – im Gegensatz zu Schwelmann kein bisschen gealtert – auf der Schildkröte balanciert. Jetzt steht die Schöne für jedermann- und frau zugänglich und zu bewundern, gut geschützt vor Metalldieben, im Eingangsbereich des Hauses Martfeld. Also die Statue. Nicht die Bürgermeisterin. Schaut ruhig mal vorbei. Es lohnt sich.
Während die Dame auf der Schildkröte also wieder ihren Platz in der Öffentlichkeit gefunden hat, möchte sich ein bekannter Schwelmer offenbar aus dieser zurückziehen. Ernst Walter Siepmann hat unlängst auf Facebook angekündigt, den Vorsitz im Trägerverein des Schwelmer Freibades nach zehn Jahren abgeben zu wollen. Ziemlich sicher scheinen die Gründe für diesen Schritt in internen Auseinandersetzungen zu finden sein. Jedenfalls könnte man dies aus den Posts einiger Facebook-User in den letzten Wochen herauslesen. Was auch immer die Gründe sein mögen, die Ernst Walter Siepmann dazu veranlasst haben, diesen Schritt anzukündigen: Fest steht, dass er und seine fleißigen Mitstreiter in den vergangenen Jahren enormes geleistet haben, um den Schwelmern ihr schönes Strammbad zu erhalten. Und gerade Ernst Walter Siepmann – auch nach eigenen Angaben ein Mann mit Ecken und Kanten – hat sich nie gescheut, auch gegenüber Rat und der Verwaltung unseres Dorfes seine Meinung kundzutun. Vielleicht ist er dabei bei dem einen oder anderen angeeckt.
Wer die Reaktionen auf die Ankündigung von Ernst Walter Siepmann verfolgt, wird feststellen, dass der Rückhalt und die Unterstützung für den noch amtierenden Vorsitzenden des Trägervereins und sein Team groß ist. Und nicht nur Schwelmann befürchtet, dass das Freibad ohne diese engagierten Menschen bald Geschichte sein wird. Die Vorbereitungen für die Badesaison laufen auf Hochtouren. Lasst uns alle die Daumen drücken, dass es nicht die letzte sein wird. Und natürlich auf einen Supersommer mit vielen Sonnentagen und viele badefreudige Schwelmerinnen und Schwelmer. Auch das täte dem Trägerverein gut. Dieses schöne und liebgewonnene Bad darf einfach nicht zu einem Spekulationsobjekt werden, findet der Schwelmann!
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