Recycling ist Klimaschutz

Recycling ist Klimaschutz

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Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

Elisabeth Henne, Abfallfachfrau der Kreisverwaltung, hat in den letzten Wochen neue Plakate und Broschüren auf den Weg gebracht. Sie informieren über das Thema Elektroschrott, machen deutlich: „Recycling ist Klimaschutz“.

„Das Bild hat uns wie erwartet ins Gespräch gebracht. Viele Menschen haben uns angesprochen, wo in Afrika dieser Junge fotografiert wurde, was er dort macht und warum Elektroschrott aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis ihn vergiften könnte.“ 

Das im Zusammenhang mit Elektroschrott verwendete Foto von Kai Löffelbein ging als Unicef-Foto des Jahres 2011 um die Welt. Es zeigt einen Jungen aus Ghana auf der weltgrößten Kippe für elektronischen Schrott in Agbogbloshie. Inmitten von ausgedienten Handys und Flachbildfernsehern, Rechnern und Staubsaugern, eingehüllt von hochgiftigen Dämpfen hält er die Reste eines Bildschirms in die Höhe.

„Verantwortungsvoll handelt, wer Geräte auf sicheren Wegen verwerten läßt“

„Die Aufnahme ist ein Beleg dafür, was technologischer Fortschritt bei uns in mehr als 5.500 Kilometern Entfernung leider immer noch mit sich bringt“
macht Landrat Olaf Schade deutlich.

Dem gedankenlosen Wegwerfen hier folge die Jagd nach wertvollen Materialien wie Kupfer, Aluminium und Gold dort. „Die damit verbundenen erheblichen ´Nebenwirkungen´ sind für Menschen und Umwelt fatal“, begrüßt der Landrat die Informationsoffensive der Abfallbehörde der Kreisverwaltung. Die Botschaft ist eindeutig: Verantwortungsvoll handelt, wer eine der zahlreichen Möglichkeiten nutzt, Geräte auf sicheren Wegen verwerten zu lassen.

Die mit der Abgabe beispielsweise an den kommunalen Sammelstellen im Ennepe-Ruhr-Kreis garantierte gezielte Verwertung bringt auch Pluspunkte für das Klima.

„Im letzten Jahr haben rund 2.200 Tonnen recycelte Altgeräte dazu beigetragen, mehr als 2.000 Tonnen weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre zu pusten.“
rechnet Henne vor

Papier ist der Recycling-Klassiker, Hartkunststoff ein Newcomer

Ähnliche Rechnungen werden in der Broschüre „Recycling ist Klimaschutz – Mitmachen bevor die Welt im Eimer ist“ auch für Metallschrott, Papier und Kunststoff aufgemacht. Beim Klassiker Altpapier, das im Ennepe-Ruhr-Kreis bereits seit Anfang der 80er Jahre getrennt gesammelt wird, haben die im letzten Jahr verwerteten 25.000 Tonnen 22.580 Tonnen Kohlendioxidausstoß verhindert.

„Seit 2014 befindet sich das System für Hartkunststoffe im Aufbau. Hier sind die von den Bürgern 2015 abgegebenen 77 Tonnen gleichbedeutend mit 170 Tonnen weniger Kohlendioxidausstoß. Im Metallbereich ist die Umrechnungsformel eins zu eins. 377 Tonnen waren hier auf beiden Seiten zu verzeichnen“,
berichtet Henne

Jede Tonne recyceltes Material erspart der Umwelt zudem Schäden, die durch das Verwenden von bis dahin ungenutzten Rohstoffen auftreten. Beispiele sind der Energie- und Wasserverbrauch in der Papierproduktion, die Folgen des Metallabbaus, der nicht selten ganze Landstriche zerstört und der Einsatz von fossilen Rohstoffen für Kunststoffe.

Stichwort Recycling im EN-Kreis

Am einfachsten ist die Abgabe von Altpapier. Hier haben Kreis und Städte bereits vor Jahren alle Haushalte mit einer Tonne ausgestattet. Das Recycling beginnt damit direkt an der eigenen Haustür. Elektrogeräte, Metalle und Hartkunststoffe können kostenlos an den Umladeanlagen in Gevelsberg (Hundeicker Str. 24-26) und Witten (Bebbelsdorf 73) sowie an den Wertstoffhöfen der Städte abgeben werden.

„Der damit verbundene Aufwand sollte Bürger möglichst nicht abschrecken. Denn: Wer beispielsweise alte Geräte an seiner Haustür an dubiose Sammler abgibt, handelt nicht nur rechtswidrig. Er legt vor allem auch den Grundstein dafür, dass sie über ein weitverzweigtes Netz aus Mittelsmännern und auf verschlungenen Wegen am Ende dort landen, wo Klima- und Umweltschutz drittrangig sind“
verdeutlicht Henne

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