Interview mit Omar Rahim

Interview mit Omar Rahim

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Der Artikel „INTERVIEW MIT OMAR RAHIM – Ich kann den Frust der Fans verstehen. Ich bin nunmal der Geschäftsführer und muss den Kopf hinhalten“ erschien in der EN-Aktuell Juli 2016. In der Zeitschrift ist nur ein gekürzter Teil des Interviews zu lesen. Das komplette, ungekürzte Interview finden Sie hier – zum anhören oder lesen.

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Interview

„Ich kann den Frust der Fans verstehen. Ich bin nunmal der Geschäftsführer und muss den Kopf hinhalten“

 

EN-Aktuell-Omar-Rahim-Baskets-InterviewHerr Rahim, man sagt Basketball sei Ihr Leben. Wann haben Sie das erste mal auf einen Korb gezielt? Wissen Sie noch wann und wo das war?
Oh, das ist schon sehr lange her. Ich glaube, ich war acht oder neun Jahre alt. In meiner Heimatstadt in Haan haben wir draußen auf einem Freiplatz gespielt- den gibt es glaube ich heute noch – und da hab ich das erste Mal auf einen Korb geworfen. So richtig Basketball habe ich allerdings erst später gespielt, ich habe später in einem Verein angefangen. Aber ich hatte damals schon Spaß daran.

Was fasziniert Sie so an Basketball? Es sind ja sicher nicht nur die hübschen Cheerleader, die Sie am Basketball reizen, oder?
(lacht) Nein, mit Sicherheit nicht. Die Sportart ist natürlich für mich die beste Sportart der Welt. Sie ist schnell, sie ist dynamisch und sie hat auch bestimmte Züge von Ästhetik. Ich denke, es sind technische Aspekte, taktische Aspekte, die da eine Rolle spielen. Es ist einfach ein wunderschöner Sport und er verbindet viele Aspekte. Dementsprechend finde ich es absolut wunderbar. Es ist nie langweilig, es fallen schnell Körbe! Man muss nicht wie bei anderen Sportarten lange auf irgendwelche Erfolge warten.

Ist Ihre ganze Familie so basketballverrückt oder sind Sie Zuhause die Ausnahme?
(lacht) Meine Frau ist auch an Basketball interessiert. Ich hab Sie ehrlich gesagt, wenn man es genau betrachtet, beim Basketball in der Halle West kennengelernt. Sie unterstützt mich bei allem, was ich hier mache, bei allem, was den Verein betrifft. Ohne sie und auch ohne die Unterstützung meiner Kids wäre das gar nicht möglich.

Spielen Ihre Kids auch Basketball?
Der Kleine noch nicht. Allerdings hat er hier zu Hause einen Korb, er ist eineinhalb Jahre, da hat er auch schon tatsächlich mal draufgeworfen. Der Große, der geht schon mal gelegentlich zum Training. Bisher zur U6, aber jetzt muss er zur U8. Er wird sicherlich in der nächsten Zeit wieder mit dem Basketballspielen anfangen. Aber ich mache ihm da keinen Druck, er soll sich das selbst aussuchen, ich zwinge keinen Basketballer zu werden.

Werfen Sie am Abend oder am Wochenende selber mal selber ein paar Bälle?
(lacht) Nein, um Gottes Willen! Ich versuche so viel Basketball wie möglich aus der Wohnung herauszuhalten, natürlich findet sich hier einiges, was an Basketball erinnert, aber ansonsten versuche ich meine Arbeit und den privaten Bereich so ein bißchen getrennt zu halten.

Die NBA ist ja der größte Traum eines jeden Basketballspielers. Waren Sie schon mal in der USA bei einem NBA Spiel?
Ich war selbst noch bei keinem Spiel in den USA, allerdings war ich in einer Basketball-Halle. Ich interessiere mich aber aktuell und auch schon seit einigen Jahren nicht mehr so sehr für die NBA. Weil das für mich ein Entertainment-Bereich ist, wo ich mich manchmal frage, ob das alles so Sinn macht. Da gibt es ganz andere Maßstäbe, die ich persönlich nicht so interessant finde. Wenn andere Leute NBA-Basketball gucken und vor allem die Jugendlichen dafür schwärmen, dann ist das in Ordnung. Vor vielen Jahren, als wir mit dem Basketball angefangen haben, da kannten nur wir die NBA, mittlerweile kennt sie so ziemlich jeder. Allerdings interessiere ich mich nicht so sehr für die NBA.

Kommen wir nun zu den EN Baskets. Vor der letzten Saison wollten die Baskets in die PlayOff-Ränge kommen, doch leider sind die EN-Baskets am Ende aus der ProB abgestiegen. Mit ein wenig Entfernung, wie sehen sie die letzte Saison?
Ja, nachdem wir 2014-2015 unser sportliches Ziel, die Playoffs zu erreichen, letztendlich geschafft hatten, auch wenn wir in der ersten Runde rausgeflogen sind gegen den späteren Finalisten Wedel, wollten wir das Jahr darauf auch wieder die Playoffs erreichen. Wir haben in der Vorbereitung aus unserer Sicht einiges in Bewegung gesetzt. Wir haben einen hauptamtlichen Trainer engagiert, der sich maßgeblich um den Basketball in der ersten Mannschaft aber auch in der Jugend kümmert. Wir hatten das Gefühl, dass wir den richtigen Mann gefunden haben, das Sportliche lief dann aber nicht. Das liegt jetzt nicht alleine am Trainer, das sind viele Faktoren, die falsch gelaufen sind, da müssen wir uns natürlich auch einiges gefallen lassen. Auch wir haben Fehler gemacht. Da sind verschieden Dinge falschgelaufen. Es tut zwar weh, klar, ein Abstieg tut immer weh, aber letztendlich muss man jetzt nach vorne schauen. Wir bereiten uns jetzt auf die kommende Saison vor.

Wie war die Stimmung danach im Team in der Kabine?
Die Stimmung in der Kabine selbst war natürlich gedrückt. Die meisten Spieler waren sehr niedergeschlagen, manche zeigen das natürlich nicht, sind nicht so extrovertiert, dass sie ihre Gefühle nach außen tragen. Und dann haben sie das mit sich selbst klar gemacht. Wir alle waren sehr enttäuscht. Kristofer Speier, Stefan Schäfer, ich – wir waren im Prinzip in einem Raum für uns und die Stimmung war schon sehr niedergeschlagen.

Welche Fehler müssen sie eingestehen, die in der vergangenen Saison passiert sind? Aus sportlicher Hinsicht wie auch auf Seiten der Vereinsführung.
Die sportlichen Fehler sind in erster Linie vielfältig. Ich denke, dass wenn es um die Verpflichtung des ein oder anderen Spielers geht, wir sicherlich daneben gegriffen haben. Das Scouting selbst, das Aussuchen der Spieler sozusagen, das ist maßgeblich in der vergangen Saison Aufgabe des Trainers gewesen. Das wird auch in Zukunft so sein. Ich denke, bei der Kaderzusammenstellung, da hätte man eventuell gerade die Position des Aufbauspielers bißchen stärken sollen. Matze Perl ist ein guter Aufbauspieler, den wir haben, aber wenn ein Matze Perl alleine die Verantwortung für das Ganze tragen muss und vor allem in so einer harten Saison und mit so einer starken Konkurrenz, dann ist es so, dass man unbedingt noch jemanden dazu braucht. Zeljko Novak ist sicherlich individuell ein starker Spieler, aber ich glaube, er war nicht die Verstärkung, die uns hätte weiterbringen können und hat uns auch nicht gebracht. Die ganze Konkurrenz in der Liga hat primär amerikanische Spieler auf der Position, auf der Zeljko Novak gespielt hat, die wird ganz anders definiert und stark dominiert in dieser Liga. Da haben wir sicherlich daneben gegriffen. Wir waren zwar sehr kritisch, hatten auch im Vorfeld mit dem Trainer gesprochen, haben gefragt „Ist das die richtige Wahl?“, auch bei Spieler Crawford waren wir uns nicht sicher, mein Bauchgefühl war, dass es nicht die richtige Verpflichtung ist. Nach der Tryout-Phase haben wir aber letztendlich dem Trainer das Vertrauen geschenkt und gesagt, wir geben ihm die Möglichkeit mit dieser Mannschaft, die er sich zusammengestellt hat, in die Liga zu gehen. Das ist aber auch natürlich irgendwie unser Fehler, dass wir nicht kritischer hinterfragt haben, auch nicht klar eingegriffen haben bei dem Thema Position Kombo-Guard, Position zwei, diese Position mit Novak zu besetzen, oder auch andere Spieler zum Team zu holen. Das sind Fehler, die wir auch mit gemacht haben. Und auch die Entscheidung des sportlichen Bereichs des Trainers mit unterstützt haben, da sind wir auch massgeblich mit verantwortlich, dass das nicht gut gelaufen ist.

Wie sahen sie den Wettbewerb in der ProB aus sportlicher und finanzieller Sicht und wie wird sich das aus ihrer Sicht in den nächsten Jahren entwickeln?
Der Wettbewerb in der ProB der hat sich alleine von 2014 – 2015, wo wir noch in der ProB-Süd Staffel gespielt haben, und jetzt 2015-2016 wo wir in der ProB-Nordstaffel gespielt haben, maßgeblich geändert. Die Situation war eine andere. Wir sahen eine wesentlich stärkere Liga im Vergleich zu dem was wir vorher kennengelernt haben. Die Mannschaften, die dort in der ProB Nord tätig sind oder tätig waren in der abgelaufenen Saison, sind erfahrende Mannschaften, die den Wettbewerb natürlich auch gut kennen. Mannschaften wie Oldenburg oder Wedel oder auch Vereine wie Artland Dragons sind natürlich Hausnummern in dieser Liga. Wir müssen aber folgendes vergleichen oder unterscheiden: Mannschaften, die in erster Linie aus jungen Spielern bestehen, Konzept-Mannschaften wie Oldenburg aber auch Wedel oder Wolfenbüttel, die einen Erstligisten im Rücken haben, wo auch immer wieder eine Zusammenarbeit ist, wo der ein oder andere Spieler auch in der BEKO-BBL antritt. Da ist auf jeden Fall Qualität mit jungen Spielern immer wieder gegeben. Andere Mannschaften wie Artland Dragons oder Rostock haben eine ganz andere finanzielle Möglichkeit zu agieren. Oder auch Itzehoe, die glaube ich acht Amerikaner in der letzten Saison ausgetauscht haben. Allein aus finanzieller Sicht waren wir mit den Mannschaften, mit denen wir uns vergleichen können, nicht konkurrenzfähig, als erstes die Mannschaft wie Artland, Itzehoe, Rostock. Ich denke, wenn wir aus sportlicher Sicht die Fehler, die ich eben angesprochen habe, abgestellt hätten, dann hätte es auf jeden Fall eine Chance gegeben zumindest die PlayOffs auch zu erreichen oder zumindest nicht abzusteigen.

Wie war das in der vorherigen Saison? War die Liga da finanziell nicht so stark?
Meinen Sie in den Jahren 2011/2012? Ja, da entwickelte sich das eindeutig. Aber wir müssen auch unterscheiden. Wir haben 2014 aus der Schwelmer Baskets OG eine Gmbh gemacht. Es gab schon Gründe. Erstmal weil damals schon der Basketball in der ProB aus verschiedenen Gründen fixe Kosten hatte, die jedes Mal auf einen zukommen. Kosten, die sehr hoch waren. Wir haben immer sportlichen Erfolg gehabt, allerdings war der eigentlich nie so richtig zu bezahlen. Entsprechend waren die Schwelmer Baskets damals auch immer hoch verschuldet und der Erfolg ist letztendlich durch finanzielle Mittel, die man nicht hatte, realisiert worden. Hätte man damals schon gut gewirtschaftet, dann wäre das wahrscheinlich eine andere Situation gewesen. Aber man hat damals eben immer um die Playoff-Plätze bzw. um die Meisterschaft gespielt und hatte wahrscheinlich auch den entsprechenden Druck, aber finanziell haben auch in den letzten Jahren einige Mannschaften aufgeholt und auch strukturell. Wie Dresden, die sich sehr stark professionalisiert haben. Und entsprechend ist das für uns eine Entwicklung gewesen, die wir irgendwann einmal nicht mitgegangen sind. Ich denke, dass nicht allein in der letzten Saison oder auch im Jahr zuvor der ein oder andere Fehler gemacht worden ist, sondern auch die Jahre zuvor. Und entsprechend ist man eben nicht dort, wo andere Vereine eben auch schon sind.

Sie haben in den Playdowns mit auf der Trainer-Bank gesessen. Was wollten Sie damit erreichen? War das so ihrerseits geplant?
Nein, von mir geplant war es mit Sicherheit nicht. Ich haben bereits 2014/2015, als wir uns von Trainer Torsten Morzuch getrennt haben, mich bereiterklärt, den Trainerjob für einige Monate zu übernehmen. Sicherlich auch dem geschuldet, dass wir nicht in der Lage waren, einen Trainer in einem Kurzzeitvertrag zu finanzieren und auch einen guten Trainer in der Zeit zu finden. In der letzten Saison, jetzt 2015/2016, war es irgendwann einmal auch der Wunsch unserer Gesellschafter – nachdem wir den erhofften Effekt mit Tofer Speyer, der wirklich einen hervorragenden Job gemacht hat – das Ruder rumzureißen. Das ist ihm nicht gelungen und man hat mich in erster Linie dann gebeten, mich mit auf die Trainerbank zu setzen. Ich hab das nicht von mir aus machen wollen, aber nach einigen Wochen habe ich dann gesagt: „Ok! Ich muss erst mal den Trainer Tofer Speyer fragen, ob er mit dieser Situation überhaupt zurechtkommen kann.“. Wir haben uns dann abgesprochen und verstehen uns auch sehr gut, und haben das dann am Ende gemeinsam gemacht. Diese Kooperation am Ende, die hat zumindest zu einigen Siegen geführt. Die waren zwar unbedeutend, aber wir haben am Ende doch einen anderen Basketball gespielt als wir zum größten Teil auch in der Saison gezeigt haben.

Neben den sportlichen Problemen, gab es auch einige Schwierigkeiten mit den Fans in der letzten Saison. Es gab einige Male Ausschreitungen im Laufe der Saison. Wie ist da die Situation? Werden sie da Gespräche führen?
Ja, die Ausschreitungen sind ja natürlich dadurch bedingt, dass bestimmte Dinge im sportlichen Bereich nicht laufen. Ich kann die Frustration der Fans auch natürlich verstehen. Wie man sie letztendlich ausdrückt, ist so eine Sache, die muss man natürlich auch immer wieder hinterfragen. Aber wir werden mit Sicherheit auch in Zukunft mit den Fans sprechen und versuchen dort eine entspannte Atmosphäre hinzubekommen, denn letztendlich geht es darum, dass wir uns Samstagabend treffen oder zumindest alle vierzehn Tage und Spaß haben bei einer Basketballveranstaltung in Schwelm.

Bei einigen dieser Fans stehen sie auch persönlich häufig im Fokus. Sie werden im Internet angegangen. Wie gehen sie damit um? Verletzt Sie das?
Nein. Verletzen tut mich das wirklich nicht. Es ist immer ganz lustig, ich weiß, dass es da die ein oder andere Plattform gibt, wo ich mächtig beschossen werde, aber ich bin kein aktiver Mensch in diesem Bereich, dass ich mir das anschaue, wer mich wie angeht. Das wird mir immer wieder zugetragen, der eine oder andere schaut sich das wohl als Nachtlektüre an und erzählt mir dann ein zwei Tage später davon. Aber im Großen und Ganzen: Ich kann den Frust der Fans verstehen. Ich bin nunmal der Geschäftsführer, der Verantwortliche, muss den Kopf hinhalten und wenn die Leute mir gegenüber kritisch sind, dann ist das auch völlig in Ordnung. Gucken Sie sich doch auch andere Vereine mal an, selbst wenn der sportliche Erfolg da ist, wird da auch trotzdem noch kritisiert. Mit Kritik kann ich umgehen.

Ihr Kollege Markus Wiethoff, Beirat bei den EN Baskets, ist mit der „sogenannten Stinkefinger-Affäre“ in Recklinghausen in den Fokus geraten. Wie haben sie davon erfahren und wie sehen Sie die Situation? Hätte ihnen so etwas auch passieren können?
(lacht) Wie habe ich davon erfahren? Irgendwann vibrierte mein Handy draußen außerhalb der Halle und mein Kollege Michael Kerstholdt schrieb mir per WhatsApp: „Der Wiethoff hat den Fans einen Stinkfinger gezeigt!“. Dann habe ich kurz innegehalten und hab dann geantwortet: „Das kann schon mal passieren, dass der Justus (Wiethoff), ein Zwanzigjähriger, den Fans mal den Stinkefinger zeigt. Was soll man machen, wenn er frustriert ist?“. Dann schrieb er: „Nein, das war Markus Wiethoff!“. Und da war ich dann schon etwas überrascht, muss aber ganz ehrlich sagen, das sind letztendlich menschliche Züge. Auch da hat man gemerkt, dass nicht nur wir frustriert waren, die auch immer zu den Auswärtsspielen häufig hingefahren sind und mit der Mannschaft gefiebert haben, sondern auch Leute, die im Beirat aktiv sind sitzen oder allgemein in der Vereinsstruktur sind. Es ist schon sicherlich keine gute Aktion gewesen, er hat sich dafür entschuldigt und ich finde es völlig in Ordnung, dass er sich dann auch ganz öffentlich dazu geäußert hat. Für mich ist das Thema vergessen. Ich weiß auch, dass manche Leute gesagt haben, ich hätte mich im VIP-Bereich versteckt. Gut, von da aus hätte ich jedem den Stinkefinger zeigen können, aber das hätte ja keiner gesehen! Ich glaube nicht, dass mir das passiert wäre, weil ich in der Situation weiß, wenn die Fans frustriert sind oder auch ich, dass solche Dinge da eben passieren können und halte ich mich immer schön auf Abstand, weil ich auch die Fans respektiere und entsprechend muss ich mich da auch distanziert halten und schauen, dass das Ganze wieder in die richtigen Bahnen läuft.

Schauen wir in die Zukunft. Wie sieht die Kaderzusammenstellung aktuell aus und wie gehen sie da vor? Mit Falk Möller konnten Sie ja schon einen neuen Trainer präsentieren.
Mit Falk wollen wir eigentlich schon seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten. Er hat ja auch schon vor einigen Jahren bei uns gearbeitet. Er hatte sich bereit erklärt als Individualtrainer im Nachwuchsbereich aktiv zu sein. Er hat dort einmal die Woche Individualtraining gemacht. Wir haben immer wieder Kontakt, wir kennen uns schon lange. Ich schätze ihn sehr als ruhigen, besonnenen Menschen und mag den Basketball-Stil den er spielen lässt. Falk ist gerade in Zusammenarbeit mit Stefan Schäfer sehr akribisch, arbeitet sehr intensiv an der Zusammenstellung der Mannschaft. Zu Falk haben sich jetzt ja auch, wenn wir über den Kader sprechen, auch noch Gael Hulsen mit zum Kader begeben und auch bei Matthias Perl ist klar, dass er kommt. Zusätzlich auch noch Lukas Markevicius, der bei uns im Nachwuchsbereich auch mit dem Basketball angefangen hat.

Jetzt spielen sie in der Regionalliga. Wie sehen sie die sportliche Qualität der Liga und wie ist ihre Ausrichtung?
Wir haben herausgegeben, dass wir aufsteigen wollen. Allerdings ist die Konkurrenz sehr stark. Mannschaften wie Münster, Grevenbroich, BG Hagen oder auch Dorsten sind erfahren in dieser Liga, sind finanziell auch sehr stark. Wenn man die Liga so betrachtet, die sind durchaus in der Lage, einen sehr starken Kader zusammenzustellen. Es wurde bei uns in der lokalen und regionalen Presse kommuniziert, dass wir einen Etat von 200.000 Euro haben. Das ist richtig, allerdings ist das der Gesamt-Etat und nicht der Spieler-Etat. Mit einem Spieler-Etat von 200.000 Euro, da kann man sicherlich ganz andere Dinge bewegen. Da ist man dazu verdammt auch selbst in einer ProB, wenn man dort gespielt hat, zu sagen: „Wir schaffen die Playoffs!“. Allerdings ist die Konkurrenz auch sportlich sehr stark, ich schätze den Kollegen Phillip Kappenstein aus Münster als einen sehr starken Trainer, der es immer wieder schafft eine super Mannschaft zusammenzustellen. Und die anderen Vereine, die haben auch ihre Ziele, der ein oder andere will auch in die ProB, hat auch eine gute Struktur. Die Regionalliga West gilt als eine sehr starke Regionalliga und ich denke, die ersten paar Mannschaften, die dort am Ende der Saison auf den oberen Plätzen landen, die sind auch sicherlich in der Lage in der ProB mitzuspielen.

Auf welches Derby freuen Sie sich am meisten in der Region?
Auf welches Derby? Es sind so viele Derbys. Gut, man spielt gegen Haspe, man spielt gegen BG Hagen, es ist ja alles irgendwie ein NRW-Derby. Wir freuen uns zumindest, dass wir jetzt mit der Regionalliga durchaus die Chance haben mehr Zuschauer in die Halle zu bekommen und den Event-Charakter noch ein bisschen hervorheben. Und wir freuen uns natürlich, dass dann auch die Fans von BG Hagen oder Haspe oder Dorsten zu uns in die Halle kommen. Oder auch Düsseldorf, die gerade eine sehr sehr starke Struktur aufbauen. Es gibt viele Derbys, ich kann jetzt nicht irgendwie eines herauspicken, ich glaube wenn Wulfen nicht abgestiegen wäre, hätte ich gesagt, wir freuen uns auf das Derby gegen Wulfen. Aber ich freue mich sehr. Wir schauen einfach mal, was wir in den nächsten Wochen machen, wie wir den Kader zusammenstellen und dann gehts auch schon irgendwann mal los mit der Vorbereitung.

Wann startet das Team in die Vorbereitung und gibt es schon ein fixes Datum für das erste Saisonspiel?
Das erste Saisonspiel soll am 17.9 stattfinden, allerdings haben wir jetzt am kommenden Wochenende eine Tagung der ersten Regionalliga, da treffen wir uns alle, da wird auch so weit ich weiß über den Spielplan gesprochen. Wir wissen also nicht, ob wir am 17.9 ein Heimspiel oder ein Auswärtsspiel haben, aber unsere Vorbereitung beginnt Anfang August, die Saison ist ja schon am 17.9, dementsprechend gibt es noch einiges zu tun bis dahin. Wir schauen, dass wir bis dahin eine starke Mannschaft aufbauen.

Jetzt noch eine letzte, private Frage. Wohin ziehen Sie sich zurück im EN-Kreis, wenn ihnen Kritik oder Vereinsprobleme zu viel werden. An welchem Ort in unserer schönen Region können Sie Ihr Akkus aufladen?
(lacht) Also ich kann Ihnen sagen, dass ich sicherlich den Ort nicht verraten werde, allerdings befindet der sich mit Sicherheit nicht im EN-Kreis. Wenn ich mich mal zurückziehen muss, dann ziehe ich mich so zurück, das mich im Kreise der Familie zurückziehe oder irgendwie jemand besuchen gehe, aber grundsätzlich ist das so, dass ich nicht häufig so etwas brauche, dass ich mich zurückziehe müsste, weil sonst würde mir mein Job kein Spaß machen. Und das wäre dann schon dramatisch.

Kein tolles Fleckchen im EN-Kreis, das Sie empfehlen können?


Also der EN-Kreis ist schon wunder-wunderschön, empfehlen kann ich Schwelm, aber es ist bei mir sicherlich schwierig einen Rückzugspunkt in der City zu finden, wenn wir am Wochenende ein schlechtes Spiel gemacht haben. Es hat viele wunderschöne Örtlichkeiten. Viele Möglichkeiten, wo man sich ins Grüne zurückziehen kann. In Schwelm finden Sie wunderschöne Plätze, wo sie sich zurückziehen können. Ich mach es eben nicht, da fahr ich weiter weg.

Ich bedanke mich für das anregende Gespräch und wünsche Ihnen viel Erfolg in der anstehenden Saison mit den EN-Baskets

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