Der Artikel „Interview mit Margit Bäcker“ erschien in der EN-Aktuell 08/18. In der Zeitschrift ist nur ein gekürzter Teil des Interviews zu lesen. Das komplette, ungekürzte Interview finden Sie hier – zum Lesen.
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Interview mit Margit Bäcker:
„Das Große Problem ist die Zeit!“
Heute haben wir eine sehr sympathische und engagierte Frau zum Interview geladen. Eine wahre Bücherliebhaberin, die nicht nur viele Jahre eine Buchhandlung in Ennepetal führte, sondern sich auch ehrenamtlich dafür einsetzt, dass Kinder in die faszinierende Welt der Literatur eintauchen und darüber ihre Lesefähigkeiten stärken. Ich begrüße ganz herzlich Margit Bäcker.
Frau Bäcker, Sie haben vor gut einem Jahr den Verein MENTOR – Die Lese-Lern-HelferInnen Ennepetal e.V. gegründet. Hierbei handelt es sich um eine ehrenamtliche Initiative, die sich für die Verbesserung der Sprach- und Lesekompetenz von Kindern einsetzt.Da stellt sich mir als erstes die Frage: haben wirklich so viele Kinder im EN-Kreis bzw. in Deutschland eine Leseschwäche, dass ein solcher Verein überhaupt gebraucht wird?
Ja, wir werden sehr gebraucht. Wir haben das Gefühl, dass die Kinder gar keine rechte Zeit mehr dazu haben, Bücher kennenzulernen bzw. dass das Lesenlernen auch in der Schule dadurch zu kurz kommt, weil die Lehrerinnen gar nicht mehr die Zeit haben, in der Schule zu üben, und die Eltern sich sehr häufig die Zeit nicht nehmen. Das große Problem an der ganzen Sache ist die Zeit. Es gibt selten eine Gelegenheit, wo Erwachsene mit einem Kind sitzen und Lesen üben oder vorlesen oder zusammen lesen oder über ein Buch sprechen. Da springen wir ein und stellen dieses innerhalb der Schulzeit mit Absprache der Lehrer zur Verfügung.
Als Grund haben Sie jetzt hauptsächlich die Zeit genannt. Was können Eltern konkret tun, um dieser Leseschwäche vorzubeugen?
Vorlesen. Dieses Vorlesen fällt immer weiter zurück, es wird nicht mehr so häufig praktiziert, wie das früher der Fall war, weil es auch wieder etwas mit der Zeit zu tun hat, die auch den Eltern fehlt. Die Kinder kommen spät nach Hause, dann sind viele Sachen zu erledigen nach der Schulzeit, und dann fällt ganz einfach die Zeit mit dem Kind zu lesen unter den Tisch, oder wird nicht mehr so ausgeprägt gepflegt, wie es eigentlich sein müsste.
Ich erinnere mich aus meiner Kindheit noch an das Vorlesen vor dem Zubettgehen. Demnach wird das dann wahrscheinlich auch nicht mehr so häufig gemacht.
Wir wollen da jetzt keine Vorwürfe machen, es ist einfach schwieriger geworden. Die Ablenkung ist viel größer geworden, die Eltern stehen unter Druck, und die Kinder stehen mehr unter Druck. Das Lesen ist irgendwo zweitrangiger geworden oder weiter in den Hintergrund gerückt, wobei das ja eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen für ein erfolgreiches Leben ist. Wenn man nicht richtig lesen kann, bleiben einem so viele Dinge verschlossen, und man merkt überhaupt nicht, was einem entgeht. Da wollen wir Begeisterung für erwecken, dass es ganz toll sein kann, in ein Buch einzutauchen, und dafür müssen erst einmal die Grundsteine gelegt werden.
Um Kinder zum Lesen zu animieren, ist es auch wichtig, die richtigen Bücher auszusuchen. Welche Tipps haben Sie für Eltern, Verwandte und Freunde, wenn es um Kinder- und Jugendbücher geht? Wie wählt man ein Buch aus, das den Kids Lust zum Lesen macht?
Das ist das Wichtigste überhaupt. Aus meiner Praxis als Buchhändlerin kann ich sagen, dass Eltern und Großeltern in die Buchhandlung kamen, ich brauche ein Buch für mein Kind, das ist acht Jahre alt, es ist aber schon viel weiter. Und dann kann man trotz guter Beratung die Familie nicht davon abhalten, ein Buch zu wählen, wo die Kinder noch gar nicht in der Lage sind, den Text zu lesen. Also ich liebe Harry Potter und es ist ein Segen, dass es dieses Buch gibt, aber wenn man einem Siebenjährigen ein Harry Potter Buch schenken möchte, dann ist das falsch, weil die gar nicht in der Lage sind, den Text lesen zu können. Das Wichtigste für mich ist, dass das Buch auch passt. Dass die Kinder eine Seite lesen und ein Erfolgserlebnis haben und sagen, boah, das hab ich jetzt aber toll gemacht. Das konnte ich lesen, und ich habe es verstanden, und es hat mir Spaß gemacht, und jetzt lese ich weiter.
Zu Zeiten des Online-Shoppens kann man vielleicht hier auch noch einmal erwähnen, wie gut es ist, dass es noch Buchhandlungen gibt, wo man sich ganz toll beraten lassen kann.
Das ist richtig, da danke ich Ihnen für, das ist natürlich wunderbar. Es gibt noch Buchhandlungen, inhabergeführte Buchhandlungen, wo die Beratung einfach sehr hilfreich sein kann.
Die Idee von „MENTOR Leselernhelfer“ ist schon etwas älter, ein Buchhändler in Hannover hatte sie im Jahre 2003. Heute, gut 15 Jahre später, gibt es deutschlandweit rund 80 MENTOR-Vereine und kooperierende Initiativen, wie eben auch Ihren Verein in Ennepetal. Möchten Sie uns kurz erzählen, wie es dazu kam, dass Sie den Verein vor einem Jahr gegründet haben und wie Sie zu dem Motto „Lesen verzaubert“ kamen?
Wir sind eingeladen worden von unserer Büchereileiterin Frau Eva Renner, die hat also Bücherfreunde, Großeltern, Eltern und bibliothekerfahrene Leute eingeladen, und gleichzeitig den Herrn Wortmann, der schon in Gevelsberg den MENTOR-Verein gegründet hat und sehr erfolgreich damit war. Der Herr Wortmann hat uns dann von seiner Arbeit erzählt, wir haben uns zwei-, dreimal getroffen, wir haben uns dann noch selber informiert über den Plan von MENTOR, wie die das machen, und wo die überall sind. Das war einfach der Anschubser für die Gründung des Vereins in Ennepetal, sozusagen ist dann bei uns auch der Funke übergesprungen, und wir haben uns gegründet. Wir haben uns 2017 im Frühjahr zusammengetan, haben unsere Aufgaben abgesteckt und die entsprechenden Leute dafür gesucht, und sind dann an die Öffentlichkeit gegangen im Oktober 2017. Das Motto, was wir haben, „Lesen verzaubert“, das ist auch unsere Grundidee, weil wir der Meinung sind, Lesen verzaubert wirklich. Und dann haben wir ja in Ennepetal den Marc Weide, der damals schon sehr erfolgreich war, im letzten Jahr noch erfolgreicher wurde, ich glaube der ist jetzt Weltmeister für Salonmagie, und von daher passte dann unser Schirmherr mit unserem Motto perfekt zusammen. So sind wir auf unseren Slogan gekommen, „Lesen verzaubert“.
Es gibt ja auch in Gevelsberg, Sprockhövel, Hattingen und Witten einen MENTOR-Verein. Unterstützen Sie sich gegenseitig? Gibt es auch gemeinsame Events und Aktionen?
Es gibt ein Treffen, aber auch erst neuerdings, MENTOR Ennepe-Ruhr, wir treffen uns dann meistens in Dortmund, da wir noch relativ jung sind. Wir haben jetzt das erste Jahr mit Bravour gemeistert. Wir haben in dem ersten Jahr 41 Mentoren ausgebildet und an den Start gebracht, da haben wir nicht richtig die Zeit gehabt, uns da so einzuklinken. Das wollen wir jetzt aber dringend machen in Zukunft, weil das ist sehr gut, wenn wir uns so als Nachbarn austauschen können, und Dinge gemeinsam zu machen. Also zum Beispiel einmal unsere Schirmherren tauschen oder unsere Referenten, die wir ja auch bei unserem Dachverband ausbilden können, auszutauschen, solche Sachen planen wir, sind wir aber zeitmäßig noch nicht so richtig zu gekommen.
Wie der Name des Vereines schon verrät, arbeiten Sie mit Mentoren zusammen. Wer sind die Mentoren, die sich ehrenamtlich in Ihrem Verein engagieren, und wie muss ich mir die Unterstützung der Schulkinder konkret vorstellen?
Wir wünschen uns von unseren Mentoren, dass sie Kinder lieben, dass sie Geduld und Humor haben, dass sie spielerisch vermitteln können, ohne Leistungsdruck, dass sie eigene Kinder hatten, mit den Kindern vorgelesen haben, und das Wichtigste, dass sie Zeit für Kinder haben. Da kann sich dann jeder bei uns melden, der diese Voraussetzungen mitbringt, und der unsere Sache gut und wichtig findet. Dann werden die Interessierten, meistens Damen, eingeladen. Die Fortbildungen oder die Treffen finden auch in der Stadtbücherei statt, und werden dann von unseren pädagogischen Koordinatoren geschult. Zuerst wird ihnen das Programm nahegelegt, was wir machen, wie wir das machen. Also das Prinzip von MENTOR ist ja das 1:1-Prinzip, ein Erwachsener betreut eine Schulstunde ein Kind und kümmert sich in spielerischer Weise. Lesen steht ganz vorne, aber es ist natürlich uns allen klar, dass ein Kind mit acht, neun Jahren noch nicht eine Stunde lesen kann, also kombinieren wir etwas. Wir lesen vor, wir lassen lesen, wir spielen zusammen, wir basteln zusammen. Dieses alles kommt unter dieses Mäntelchen „wir haben eine schöne Stunde verbracht, wo wir dann auch noch etwas lernen konnten“.
Aber mit Hausaufgaben hat das nichts zu tun, es geht wirklich nur um Lesen, und Zeit mit dem Kind verbringen.
Richtig. Das wird auch an den Schulen unterschiedlich gehandhabt, das ist so, dass an manchen Schulen ein Kind dann eine Schulstunde den Unterricht verlässt, und mit der Lese-Mentorin eine Stunde verbringt, oder im Anschluss irgendwas macht, das entscheidet die Klassenlehrerin. Je nachdem wie sie meint, dass das für das Kind der beste Weg ist. Es findet aber immer innerhalb der Schulzeit statt. In der Schule in einem separaten Raum mit Mentorin und Kind.
Wie oft treffen sich die Kinder mit ihrem Mentor?
Einmal die Woche eine Stunde.
Wer sind diese Mentoren, was sind das für Menschen? Sind das Rentner, sind das andere Eltern?
Meistens sind es Rentner. Es sind meistens ältere Leute, also Großmütter, aber nicht nur. Es sind auch ein paar Mütter dabei und jüngere Leute. Es sind fast ausschließlich Frauen. Unsere Koordinatoren, also unsere Pädagogen, das ist einmal ein ehemaliger Schulleiter aus Ennepetal und eine Dame, die sich mit Erwachsenenbildung auskennt und berufliche Erwachsenenbildung in Hagen gemacht hat in ihrer aktiven Zeit, sie ist jetzt auch Rentnerin. Wir haben angefangen auf dem Stadtfest in Ennepetal 2017 Listen auszulegen auf die Frage hin, haben Sie nicht Interesse, Kindern beim Lesenlernen zu helfen. Und die Namen und die Adressen, die wir da gesammelt haben, haben wir dann in kleinen Gruppen, also ungefähr zehn Personen, in die Bücherei eingeladen, haben genau erzählt, was unser Ziel ist, was wir erwarten, was die Mentoren machen müssen, und sind dann wieder auseinandergegangen und haben den Leuten Informationsmaterialien mitgegeben. Wir müssen uns ja auch rechtlich sehr genau oder sehr gewissenhaft absichern, weil wir ja auch ein Führungszeugnis von den Leuten haben möchten und eine Schweigepflichtserklärung, also Bürokratie, brauchen wir ja auch einiges. Dazu müssen die Mentoren bereit sein, und wenn sie das alles akzeptieren und so möchten, dann treffen wir uns noch einmal, und dann wird die erste Stunde mit einem Koordinator in der Schule gemacht, die Schule können sich die Leute auch aussuchen, je nach Wohnort. Wenn also jemand aus Rüggeberg ist geht er in die Grundschule Rüggeberg, also so, wie die Leute das haben möchten. Dann werden die begleitet in ihrer ersten Schulstunde, und werden auch mit den entsprechenden Lehrern zusammengebracht, und dann starten die. Und bis jetzt ist das immer so gewesen, dass der Funke zwischen Kind und Mentor übergesprungen ist. Also die Kinder freuen sich auf ihre Schulstunde, und die Mentoren freuen sich auf ihre Kinder.
Sie arbeiten inzwischen mit allen Grundschulen in Ennepetal zusammen.
Bis jetzt noch, ja. Also wir haben ja sieben Grundschulen in Ennepetal und auf diese sieben Grundschulen sind im Moment 41 Mentorinnen, beziehungsweise 41 Mentoren und Mentorinnen verteilt. Wir streben an, an die Sekundarschule zu gehen. Das ist aber noch Zukunftsmusik, weil da sieht es ja schon noch ein wenig anders aus.
Wie war die Reaktion der Schulleiter bzw. -leiterinnen, als sie dort mit Ihrem Anliegen das erste Mal vorgesprochen haben? Und wie hat das Lehrerkollegium ihre Idee aufgenommen?
Die haben uns mit offenen Armen empfangen. Die wissen ja auch, dass dort manches zu kurz kommt, weil es zeitmäßig einfach gar nicht ausreichend ist. Die übergehen ja auch die Schlechtleser, weil sie einfach vorankommen müssen in ihren Klassen.
Wie reagieren die Eltern und die Kinder, wenn der Lehrer oder die Lehrerin ihnen einen Lese-Mentor vorschlägt?
Also im Moment ist das für die Kinder noch wirklich so eine Art Privileg, die kommen total gerne. Es ist nicht so dass sie denken, jetzt habe ich sowas wie Nachsitzen, gar nicht. Also die kommen sich sehr wichtig vor, und die lieben das Interesse, was der Erwachsene an ihnen hat. Also die sind sehr gerne bei ihren Mentoren. Da haben wir gar keine Probleme mit, dass die das Gefühl haben, das ist ja eine Art Strafe, weil ich ja nicht so gut lesen kann. Das braucht man eigentlich auch gar nicht zu erwähnen, das kommt gar nicht vor. Die machen das gerne. Die haben gerne jemanden da, der Zeit für sie hat, jetzt komme ich wieder zur Zeit, das ist wirklich ein sehr wichtiges Element bei der ganzen Geschichte. Dass sich jemand für sie interessiert, dass sie auch einmal ihre Geschichten erzählen können, ihre Vorlieben und das, was sie nicht so gerne haben, einfach sich wichtig genommen fühlen, so die Richtung.
Und die Eltern, wie gehen die damit um?
Also mir ist es schon passiert, dass es hier, ich wohne ja hier mitten in Milspe in der Voerder Straße, dass es hier klingelt und eine Mama steht unten und sagt, hier, ich bringe Dir mein Kind, das liest so schlecht. Ich glaube, das ist sehr gern gesehen, weil man ja auch versucht, den Eltern zu helfen, nicht nur den Kindern. Man muss ja wirklich irgendwie die Fähigkeit fördern, dass die Kinder Spaß haben am Lesen, wenn sie es dann einmal richtig können. Da eröffnen sich denen ja Welten, und das müssen die begreifen, das ist ganz wichtig.
Was ist denn der richtige Weg wenn ich ein Kind habe und ich merke, das liest nicht so gut, und ich würde das gerne mit einem Mentor zusammenbringen. Wahrscheinlich am besten telefonisch über den Verein, oder die Lehrer ansprechen?
Die Lehrer ansprechen. Die Lehrer geben uns die Kinder. Die Lehrer bestimmen, welche Kinder wir als Mentoren betreuen dürfen.
Neben den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sind Sie doch sicher auch auf Spenden angewiesen; Bücherspenden, Geldspenden – über welche Art von Unterstützung freuen Sie sich?
Wir haben in dem ersten Jahr Spenden bekommen, von denen wir zum Beispiel in jede Grundschule eine Bücherkiste stellen konnten. Das ist eine große Kiste oder ein großer Koffer, da sind Bücher drin. Da sind Beschäftigungsbücher drin, da sind Malvorlagen und Ausschneideblätter, Stifte, Scheren, Kleber und all die schönen Dinge drin, die dann auch in dem Raum stehen, wo die Mentoren Zugang zu haben. Die haben wir gesponsert bekommen von den Rotariern und von der GEW, also von der Gewerkschaft für Wissenschaft. Dafür haben wir das Geld gebraucht. Was uns fehlt ist Geld, was wir als Verein für Schulungen benutzen können, damit wir unseren Mentoren mal einen Referenten einladen können, der ganz viele interessante Sachen auch aus anderen Teilen der Republik, was die Leseförderung betrifft, erzählen kann. Solche Sachen schweben uns vor, dass wir das noch sehr ausbauen könnten. Daher brauchen wir immer Spenden.
Spenden in Form von Sachspenden, also Büchern, können Sie die auch gebrauchen?
Wir haben meist in der Bücherei ein extra Mentor-Regal. Da kann jeder Mentor sich nehmen, was er braucht. Der Mentor hat auch von der Stadtbücherei einen Leseausweis, und darf über den Bestand der Stadtbücherei, was die Kinderbücher betrifft, frei verfügen. Der darf sich da ausleihen, was er will, an Büchern fehlt es uns eigentlich nicht so, sondern mehr an Material und an Dingen für die Fortbildung, zum Beispiel so eine Flipchart Tafel oder sowas, das wäre jetzt auch noch so ein Traum, das ist ja ziemlich teuer. Und da unser Mitgliederbeitrag sehr gering ist, geht so etwas schon für Papier und Briefmarken drauf. Da haben wir nie genug, also freuen wir uns über Spenden und Sponsoren.
Dann möchte ich an dieser Stelle unbedingt alle Leser und Leserinnen dieses Interviews, sowie alle Hörer und Hörerinnen unseres Podcasts ans Herz legen, die „MENTOR Lese-Lern-HelferInnen“ zu unterstützen. Auf der Internetseite Mentor-Enneptal.de finde Sie alle wichtigen Informationen. Und ich möchte an dieser Stelle Ihnen und Ihrem Team ein großes Dankeschön aussprechen, denn Sie machen eine tolle und ganz wichtige Arbeit.
Wir machen das auch alle wirklich mit Herzblut und sehr gerne. Es macht auch großen Spaß.
Frau Bäcker, dann würde mich noch interessieren: wenn Sie auf eine einsame Insel reisen würden und Sie dürften drei Bücher mitnehmen, welche wären das?
Mein absolutes Lieblingsbuch ist das Buch „Im Schatten des Windes“ von Zafón. Das ist ungefähr vor zehn Jahren erschienen. Es erzählt eine Vater-Sohn-Geschichte in Spanien zur Zeit der Franco-Ära. Dann interessiere ich mich sehr für Menschen im Nahen Osten, Palästina und in dieser ganzen krisengeschüttelten Region. Da ist mein Lieblingsbuch von Susan Abulhawa „Während die Welt schlief“. Da erzählt ein Mädchen, wie es sich aus diesen Konflikten lösen konnte und in den Westen fliehen konnte. Was ich auch immer gerne lese und was das dritte Buch wäre, ist die Biografie von Madame Hemingway. Da ist die Autorin Paula McLain. Das gehört auch zu meinen Lieblingsbüchern. Ich habe zu Hause ein riesiges Regal mit ungelesenen Büchern. Ich habe eigentlich gedacht, wenn ich so zwei, drei Jahre nicht mehr berufstätig bin, habe ich alle gelesen. Das habe ich aber leider bis jetzt nicht geschafft, also habe ich immer genug zu lesen.
Und so kommen wir schon zu meiner letzten Frage. Eine Frage, die wir alle unseren Gesprächspartnern stellen. Gibt es einen bestimmten Ort im EN-Kreis, den Sie sehr mögen oder der eine besondere Bedeutung für Sie hat?
Ich bin der Buchhandlung wegen vor 14 Jahren nach Ennepetal gekommen. Damals habe ich noch in Schwelm gewohnt und bin morgens immer nach Ennepetal gefahren. Jetzt wohne ich zwölf Jahre in Ennepetal. Zuerst zwei Jahre am Büttenberg und jetzt seit mehr als zehn Jahren mitten im Geschehen in Milspe. Ich habe immer gedacht, wenn ich nicht mehr arbeite, dann gehe ich wieder zurück nach Schwelm. Aber ich muss sagen, mir ist Ennepetal so ans Herz gewachsen, ich möchte, genau wie mein Mann auch, in Ennepetal bleiben, weil es mich einfach interessiert, wie sich das alles hier so entwickelt hat. Und von daher erkläre ich Ennepetal zu meinem Lieblingsort.
Vielen Dank für das Interview.
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