Internetgeschwindigkeit – Deutschland und der EN-Kreis im internationalen Vergleich

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Deutschland wird oft als Hochtechnologieland wahrgenommen, doch bei der Internetgeschwindigkeit hinkt es im internationalen Vergleich deutlich hinterher. Deutschland liegt mit einer durchschnittlichen Internetgeschwindigkeit von 90,4 Mbit/s nur auf Platz 63 weltweit. Länder wie Singapur, Hongkong und Dänemark führen die Liste mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 200 Mbit/s an!

Gründe für die langsame Geschwindigkeit

Die Gründe für diese vergleichsweise langsame Internetgeschwindigkeit sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor ist die weit verbreitete Nutzung von veralteten Kupferkabeln anstelle von Glasfaserverbindungen. Während Glasfaser eine deutlich höhere Bandbreite und Stabilität bietet, wird ihr Ausbau in Deutschland nur schleppend vorangetrieben. Es scheint als gäbe es politisch kein Interesse, den Telekommunikationsunternehmen den Ausbau der digitalen Infrastruktur schmackhaft zu machen.

Was ist ein echter Glasfaseranschluss?

Glasfaseranschluss ist nicht gleich Glasfaseranschluss! Ein echter Glasfaseranschluss bedeutet, dass die Glasfaserleitung bis direkt zum Endnutzer geführt wird. Dies wird als FTTH (Fiber to the Home) bezeichnet und bietet die höchsten Geschwindigkeiten und die beste Verbindungssicherheit. Es gibt auch FTTC (Fiber to the Curb), wobei die Glasfaserleitung nur bis zum Verteilerkasten an der Straße reicht und der Restweg mit Kupferkabeln überbrückt wird. FTTB (Fiber to the Building) bedeutet, dass die Glasfaser bis zum Gebäude führt, aber innerhalb des Gebäudes die Verkabelung auf Kupfer basiert. FTTH ist wirkliches Glasfasernetz, da es die volle Bandbreite der Glasfasertechnologie nutzt, während FTTC und FTTB in ihrer Geschwindigkeit durch die Kupferverkabelung deutlich begrenzt sind.

Fortschritte im Glasfaserausbau im EN-Kreis

Im Ennepe-Ruhr-Kreis wird der Glasfaserausbau aktiv vorangetrieben. Laut einem Bericht vom Juni 2024 befinden sich mehrere Projekte im Bau, um die Region besser zu vernetzen. Ziel ist es, bis Ende des Jahres 2024 die Ausbauquote von Glasfaseranschlüssen signifikant zu erhöhen. Wirklich gute Geschwindigkeiten werden allerdings nur erreicht, wenn auch wirklich FTTH umgesetzt wird.

Um die Bürger auf dem Laufenden zu halten, wurde sogar eine extra Webseite angelegt. Unter Glasfaserausbau-en-kreis.de sollen alle aktuellen Informationen zu finden sein. Natürlich ist es schön, dass diese Webseite erstellt wurde und manche mag es beeindrucken, dass der Kreis sogar bereit war für das Projekt Breitbandausbau eine eigene Domain zu kaufen – die bereitgestellten Informationen sind allerdings recht mager. Zudem sind die meisten Infos aus dem Jahre 2022!

Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Der aktuelle Baufortschritt zeigt, dass die Arbeiten vorangehen, jedoch gibt es auch hier Herausforderungen. Ein großes Problem sind beispielsweise die teilweise fehlenden Anbindungen in ländlichen Gebieten, die einen hohen Aufwand und entsprechende Investitionen erfordern. Dennoch sind Fortschritte erkennbar und bieten den Menschen im EN-Kreis hoffentlich eine deutlich schnellere und stabilere Internetverbindung in naher Zukunft.

Warum der Glasfaserausbau so wichtig ist

Besonders für die deutsche Wirtschaft ist es wichtig, dass in den Ausbau endlich Bewegung kommt. Unternehmen sind auf digitale Dienste angewiesen, wie beispielsweise Datenaustausch mit Zulieferern und Kunden, Cloud Computing oder Videokonferenzen. Aus diesem Grund ist der schnelle Internetanschluss zum entscheidenden Standortfaktor geworden. Die Anforderungen der Unternehmen an einen schnellen und leistungsstarken Internetzugang nehmen immer weiter zu. Deutschland hat im Bereich der Internetgeschwindigkeit noch erheblichen Nachholbedarf, insbesondere im Vergleich zu Spitzenreitern wie Südkorea und Singapur.

Für Deutschland ist es entscheidend, den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur weiter voranzutreiben, um im internationalen Vergleich nicht weiter zurückzufallen. Dies erfordert nicht nur technische und infrastrukturelle Verbesserunge, sondern auch Anreize für die Telekommunikationsunternehmen.

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