Goldemar Kolumne |April-August 2021

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Der Zwergenkönig von Burg Hardenstein ist zurück, um seine Meinung kundzutun

Kaum zu glauben in welcher Welt wir gerade leben! Die Menschen, sonst so gesellige, fröhliche Wesen, ziehen sich zurück, tragen Masken, schließen die Geschäfte und scheuen die Berührung. Ein unsichtbarer Feind ist ins Land gekommen, der neu und scheinbar unberechenbar ist. Ein Virus, der die Menschen krank macht und gegen den es noch keine wirksame Medizin gibt. Seit über einem Jahr beobachte ich, wie die Leute in dieser, meiner Heimat, Angst haben und die kuriosesten Maßnahmen ergreifen, um sich möglichst nicht anzustecken. Ich hätte mir in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen können, dass je eine Menschenkrankheit in die Welt kommen könnte, die das soziale und wirtschaftliche Leben so lahm legt wie es derzeit der Fall ist. Es ist für mich als Zwergenkönig schwer zu beurteilen, welche Maßnahmen sinnvoll und wie gefährlich dieser Virus für die unterschiedlichen Gruppen an Menschen ist. Und ich muss auch gestehen, dass ich froh bin, dass ich kein Mensch und kein Politiker bin und gerade keine Lösungsstrategie entwickeln muss.

Dennoch mache ich mir so meine Gedanken und bin auch nicht ohne Sorge. Tatsächlich bin ich verwundert, dass so viele Verbote durchgesetzt wurden und so viele Grundrechte eingeschränkt werden. Sogar über eine Ausgangssperre wird diskutiert und nicht wenige Bürger und Bürgerinnen nehmen diese Einschränkungen schulterzuckend als notwendig hin. Ich verstehe natürlich die Angst vor diesem Virus. Die Angst davor sich anzustecken, beatmet werden zu müssen oder gar zu sterben. Die Angst geliebte Menschen zu verlieren. Die Angst um den Job, die Existenz. Das alles kann ich gut nachvollziehen, schließlich bin ich ein Zwerg mit Herz und großer Empathie. Aber dennoch blicke ich ein wenig mit Sorge auf diese Angst, die von vielen Medien und auch den deutschen Politikern schon beinahe geschürt wird. Mir scheint als würden immer die Wissenschaftler besonders großes Gehör finden, die mit den pessimistischsten Prognosen und Sichtweisen auf diese Krise blicken. Mein Urgroßvater sagte einst, dass Angst ein schlechter Ratgeber sei. Doch die Kanzlerin der Menschen ist pessimistisch, warnt vor der unerbittlichen, dritten Welle und überfüllten Intensivstationen. Sie macht den Bürgerinnen und Bürgern ihres Landes Angst. Nun will sie allen Bundesländern die Macht entziehen und einen deutschlandweiten, strengen Lockdown inklusive Ausgangssperren verhängen. Ich verstehe das Motiv, selbstverständlich, aber ich musste tatsächlich kurz innehalten als ich das gelesen habe.

Denn den Deutschen zu verbieten, dass diese zu bestimmten Uhrzeiten ihre Wohnung verlassen dürfen, ist ein sehr tiefer Eingriff in deren Grundrechte. Natürlich, um die Ausbreitung von gefährlichen Krankheiten zu verhindern, darf der deutsche Staat Grundrechte beschränken. Die rechtliche Grundlage für die derzeitigen Maßnahmen bietet vor allem das Infektionsschutzgesetz (IfSG). Aber der Staat darf eben nur in die Grundgesetze eingreifen, wenn das verhältnismäßig ist. Und auch die Länderchefs will sie nun entmachten. Ich wundere mich einfach, wie wenig die Eingriffe in die Grundrechte und auch die Verschiebung in der Gewaltenteilung Thema bei den Menschen sind. Es scheint nur noch die Angst vor dem Virus im Vordergrund zu stehen. Aber darf man dafür die Grundrechte so massiv beschneiden und die Wirtschaft und das soziale Leben so weit herunterfahren? Ich habe keine Antwort auf diese Frage. Aber ich wünsche mir mehr Diskussionen darüber. Und weniger Alarmismus der Regierung und der Medien. Wäre es jetzt nicht an der Zeit, positiv und motiviert in die Zukunft zu schauen? Immer mehr Menschen aus den Risikogruppen sind bereits geimpft. In England und Israel kehrt die Normalität zurück. Die Menschen sollten nun hoffnungsvoller in die Zukunft schauen und sich nicht von der Angst beherrschen lassen.

Deshalb möchte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zurufen: Bleiben Sie optimistisch, lebensfroh und gesund! Und lassen Sie Ihre freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht aus den Augen, denn sie ist die Grundlage ihrer schützenswerten Demokratie.

Hochachtungsvoll
Ihr Zwergenkönig Goldemar

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