Volkskrankheit Osteoporose – Definition & Diagnose

Volkskrankheit Osteoporose – Definition & Diagnose

🕓 Lesezeit circa 4 Minuten

Fortsetzung von Artikel „Osteoporose“ mit Interview mit Dieter Brauer von der Selbsthilfegruppe (SHG) 393 – Wetter.

Definition der Osteoporose

Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, charakterisiert durch eine niedrige Knochenmasse und Strukturveränderungen des Knochengewebes, die eine gesteigerte Knochenbrüchigkeit und Frakturgefährdung zur Folge haben. Die Größe der Knochenausgangsmasse und das Ausmaß und die Dauer des Knochenmasseverlustes bestimmen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Osteoporose. Ein Verlust an Knochenmasse, der die alters- und geschlechtsspezifische Norm überschreitet und der ohne bislang vorliegenden Knochenbruch die Frakturneigung lediglich erhöht, wird als präklinische Osteoporose bezeichnet.

-> Osteoporose wird diagnostiziert, klinische Veränderungen oder Beschwerden liegen nicht vor.
Sind bereits Frakturen entstanden, handelt es sich um eine klinisch manifestierte Osteoporose.
-> Diagnostisch nachweisbare Osteoporose mit bereits deutlichen Veränderungen und Beschwerden.

Diagnose der Osteoporose

Wenn bei einem Patienten der begründete Verdacht auf eine Osteoporose besteht, sind Untersuchungen zur Bestätigung oder zur Abgrenzung anderer Krankheiten notwendig. Um den Patienten einer entsprechenden Therapie zuzuführen, sind Feststellungen über ursächliche Faktoren nötig. Ursachen, die nicht allein durch Anamnese und Untersuchung geklärt werden können, bedürfen einer weitergehenden Diagnostik. „Das Risiko für Folgefrakturen kann nur gesenkt werden, wenn Patienten frühzeitig identifiziert werden“, sagt Prof. Dr. med. Andres Kurth, Vorsitzender des Dachverbandes Osteologie e.V.. Die genaue Abgrenzung der Osteoporose von anderen Erkrankungen ist deshalb so wichtig, weil z.B. einige spezielle Veränderungen z.B. nur durch eine Tumortherapie zu behandeln wären. Auch ein großer Teil der sekundären Osteoporosen verlangt vorrangig therapeutische Interventionen gegen Primärerkrankung. Auch ist die Feststellung des Krankheitsstadiums sowie Informationen über die aufbauenden und abbauenden Aktivitäten des Knochens notwendig.

Zur Abklärung der offenen Fragen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

A: Anamnese
Zur Differenzdiagnose einer sekundären Osteoporose wird der Patient nach endokrinen Störungen befragt, Fragen nach Krankheiten wie z.B. die Leberinsuffizienz, Operationen im Magen-Darm-Bereich und die Lactoseinsuffizienz werden nicht gestellt. Nicht zuletzt kommen Ursachen wie die Langzeitbehandlung mit Hormonen, die in der Nebennierenrinde gebildet werden oder körpereigene Vielfachzucker als Ursache in Betracht.

B: klinisches Bild
An die Anamnese wird sich eine gründliche körperliche Untersuchung anschließen. In den meisten Fällen äußern die Patienten bei Beklopfen der Wirbelsäule Schmerzen, die sie vielfach sogar bereits in Ruhe / Schonhaltung (Bettruhe) stören.

C: Knochendichtemessungen
Zur Frühdiagnostik werden Verfahren eingesetzt, die den aktuellen Knochenmineralgehalt messen. Bereits geringfügige Unterschreitungen der Knochenmineralgehaltsnorm können erkannt werden. Bei einigen Verfahren wird der Ganzkörperkalziumgehalt erfasst, bei anderen wird der Mineralgehalt an umschreibenden Lokalisationen des Skeletts gemessen, um Rückschlüsse auf das gesamte Knochensystem zu ziehen. Die Knochendichtemessung ist eine der aussagekräftigsten Möglichkeiten des Arztes, um zu überprüfen, wie es um ihre Knochendichte steht und ob Sie womöglich an Osteoporose erkrankt sind. Dabei wird der Mineralsalzgehalt der Knochen, meist an der Hüfte und der Wirbelsäule, gemessen. Die gängigste Methode, das heißt der Goldstandard der Knochendichtemessung ist dabei die DXA (Dual Energy X-ray Absorptiome-try) mittels niedrig dosierter Röntgenstrahlung.

Es kommen aber auch zwei weitere Verfahren zur Ermittlung von möglichen Osteoporose-Werten zum Einsatz:

– die quantitative Computertomographie (QCT)
oder
– der quantitative Ultraschall (QUS).

Die DXA-Messung ist als einzige Methode der Knochendichtemessung von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Dachverband Osteologie e.V. empfohlen worden. Bei der DXA-Messung wird durch eine spezielle Röntgentechnik zwischen Knochen und Weichteilgewebe unterschieden und die Dichte des Knochens bestimmt, Werte dieser Knochendichtemessung ergeben sich aus dem Grad der Abschwächung der Röntgenstrahlen durch die Knochenmasse.
Es gilt der Grundsatz: Je geschädigter ein Knochen ist, desto durchlässiger wird er für die Strahlen.

Alle Methoden haben ihre besonderen Indikationen und auch ihre Grenzen. Der Arzt wählt bei einer bestimmten Fragestellung die für den jeweiligen Patienten individuell geeignete Methode.

In der Pressemitteilung des gemeinsamen Bundesausschusses gem. §19 SGB V / Nr. 06/2013 wurde festgehalten:

„Nach Auswertung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse ist der G-BA zu der Erkenntnis gekommen, dass die Osteodensitometrie künftig zu Lasten der GKV erbracht werden kann, wenn aufgrund konkreter Befunde eine gezielte medikamentöse Behandlungsabsicht besteht. Eine klinisch erkennbare Fraktur ohne adäquates Trauma muss jedoch nicht mehr zwingend vorliegen! Dies gilt besonders dann, wenn die Messung zum Zwecke der Überprüfung der laufenden Therapie wiederholt werden soll!“

WICHTIG – und bitte beachten:

– klären Sie die Kosten vor der Messung mit
Ihrer Krankenkasse ab
– bei einem „JA“ der Krankenkasse benötigen Sie eine normale Überweisung Ihres behandelnden Arztes.

JEDER SOLLTE UND JEDER KANN ETWAS DAGEGEN TUN!

Wir von den Osteoporose-Selbsthilfegruppen möchten mit diesem Informationsartikel die Menschen wachrütteln, die unter Schmerzen und sonstigen Anomalitäten in / mit ihren Knochen etc. leiden – Probleme haben.

Informieren Sie sich, lassen Sie sich rechtzeitig untersuchen, denn es muss nicht unbedingt erst zu einem Knochenbruch etc. führen.

Machen Sie einen entscheidenden Schritt nach vorne, machen Sie diesen Schritt zu Ihrem Wohlbefinden. Wenden Sie sich vertrauensvoll an die untenstehenden Adressen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir möchten Ihnen als Partner zur Seite stehen und Ihnen Wege aufzeigen, wie man mit dieser Krankheit mehr als gut umgehen, ja leben kann.

Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V.
Kirchfeldstr. 149 – 40215 Düsseldorf
www.osteoporose-deutschland.de

Selbsthilfegruppe (SHG) 393 – Wetter
Tel.: 02302-1710559
E-Mail:
bfo_gruppe393@yahoo.com
Web:
wetter.osteoporose-nrw.de

Selbsthilfegruppe (SHG) 56 – Witten / Herdecke
Tel.: 02302 – 1713095
E-Mail:
debus@bfo-nrw.de
Web:
witten-herdecke.osteoporose-nrw.de

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